Ressourceneffizienz zahlt sich jetzt doppelt aus
Durch den effizienten Einsatz von Ressourcen kann ein enormes Potenzial zur Reduktion von Kohlendioxidemissionen gehoben werden. Deshalb erweitert das Bundeswirtschaftsministerium seine Förderschwerpunkte neben Energieeffizienz auch auf Ressourceneffizienz. Jetzt werden Investitionen für ressourcenschonende Anlagen gefördert. Das können zum Beispiel Anlagen sein, die zu einem geringeren Materialverbrauch führen oder solche zur Herstellung von Rezyklaten, die betriebsintern verwendet werden. Somit leisten Sie nicht nur einen Beitrag zum Umweltschutz, sondern werden dafür auch noch bezuschusst.
Was wird gefördert?
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bzw. die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördern Maßnahmen zur Optimierung von Energie- und Ressourceneinsatz bei industriellen und gewerblichen Anlagen und Prozessen. Die geplanten Investitionen sollen bei Ihnen im Unternehmen zur Senkung und Vermeidung von fossilen Energieverbräuchen oder CO2-intensive Ressourcen führen.
Wer kann einen Antrag auf Förderung für Energie- und Ressourceneffizienz stellen?
Alle privaten und kommunalen Unternehmen, die eine Betriebsstätte oder Niederlassung in Deutschland haben, sind berechtigt, einen Antrag auf Förderung zur Energie -und Ressourceneffizienz zu stellen.
Welches Vorgehen wird von BAFA und KfW empfohlen?
Die Fördergeber empfehlen vor der Planung und Durchführung von Maßnahmen eine Beratung von einem qualifizierten Energieberater durchführen zu lassen. Als zertifizierter BAFA- und KfW-Energieeffizienz Experte können wir diese Beratung gerne übernehmen. Die Beratung wird in gleiche Maße wie die Maßnahmen selbst gefördert.
Unter welchen Voraussetzungen erhalten Sie die Förderung?
Ihr Unternehmen muss die geförderten Maßnahmen in Deutschland durchführen und in der Lage sein, den gesamten Eigenanteil der Investition zu tragen. Zudem ist es Voraussetzung, dass die geförderten Investitionen mindestens 3 Jahre ihrem Zweck entsprechend betrieben werden.
Wie hoch sind die Zuschüsse?
Je höher die CO2-Einsparung ist, desto mehr Zuschuss erhalten Sie. Wenn Sie ein kleines oder mittleres Unternehmen sind, können Sie mit bis zu 50 % Zuschüssen je nach Projektumfang und -maßnahmen rechnen. Für größere Unternehmen beträgt der Zuschuss bis zu 40 %. Der Höchstbetrag für den Investitionszuschuss vonseiten BAFA/KfW ist mit maximal 15 Mio. Euro auch für größere Investitionen attraktiv.
Wie lange dauert die Bewilligung?
Nach unseren Erfahrungen aus der Praxis betragen die Bearbeitungszeiten aktuell ca. 8-12 Wochen. Planen Sie also ausreichend Vorlaufzeit ein, denn in diesem Förderprogramm dürfen Sie erst nach Erhalt des Zuwendungsbescheids mit der Umsetzung der Maßnahme beginnen.
Wann erfolgt die Auszahlung des Zuschusses?
Das BAFA zahlt den entsprechenden Zuschuss nach Abschluss der Prüfung des Verwendungsnachweises aus. Dabei ist zu beachten, dass nur die Maßnahmen gefördert werden, mit denen zum Zeitpunkt der Bewilligung noch nicht begonnen wurde.
Wie kann man einen Antrag auf Förderung für Ressourceneffizienz stellen?
SEMPACT übernimmt die digitale Antragsstellung gerne für Sie. Möchten Sie den Antrag lieber selbst stellen, wissen aber nicht genau wie, begleiten wir Sie im Prozess.
Was bedeutet Ressourceneffizienz?
Effizienz ist das Verhältnis von Mitteleinsatz zum erzielten Ergebnis oder Nutzen. Je weniger Mittel notwendig sind, umso höher ist die Effizienz. Unter Ressourceneffizienz versteht man den Einsatz natürlicher Ressourcen in der wirtschaftlichen Produktion. Natürliche Ressourcen sind Wasser, Boden, Luft, Fläche, biotische und abiotische Rohstoffe, Ökosysteme mit der Vielfalt der in ihnen lebenden Organismen sowie Energie aus Sonne, Wind, Erdwärme oder Gezeitenströmungen. Je weniger natürliche Ressourcen für die Herstellung von Produkten für den wirtschaftlichen Erfolg eingesetzt werden, umso besser für die Umwelt.
Welche Umwelt- bzw. Klimaschutzaspekte hat das Thema Ressourceneffizienz?
Es ist sinnvoll, als Unternehmen auf Ressourceneffizienz zu achten, damit der Ressourcenbedarf der Wirtschaft und damit die Umweltbeeinträchtigungen dadurch verringert werden.
Seit 1970 hat sich der weltweite Einsatz von Primärmaterial auf 92 Milliarden Tonnen (2017) verdreifacht. Für die Zukunft (2060) sind die Prognosen noch bedrückender mit einer erwarteten Menge von bis zu 190 Milliarden Tonnen Mineralien, Erze, fossile Brennstoffe und Biomasse. Die massive Nutzung führte zu einem Ungleichgewicht. In der weltweiten Wertschöpfungskette werden mehr natürliche Ressourcen verbraucht, als die Erde erneuern kann. Dieses Ungleichgewicht beeinträchtigt die Natur stark und führt zu irreparablen Schäden in Ökosystemen.
Das Einhalten des im Pariser Klimaschutzabkommen unterschriebenen Ziels, die Erderwärmung auf möglichst 1,5 Grad Celsius zu begrenzen ist ohne Rohstoffeffizienzmaßnahmen nicht möglich. Das zeigt auch eine Schätzung der Vereinten Nationen, die besagt, dass ungefähr 50 % der globalen Treibhausemissionen direkt oder indirekt auf die Gewinnung und Verarbeitung von fossilen Brennstoffen, Biomasse, Erzen und Mineralien zurückgeht.
Welche Vorteile hat Ressourceneffizienz für KMU?
Im verarbeitenden Gewerbe nehmen Materialkosten bis zu 40 % des Bruttoproduktionswerts ein. Im Vergleich liegen Personalkosten bei nur ca. 20 %. Dies zeigen die Zahlen des Statistischen Bundesamts zur Kostenstruktur im verarbeitenden Gewerbe, die Anfang Juni 2020 veröffentlicht wurden. Somit ist es nachvollziehbar, dass Ressourceneffizienz wesentlich dazu beitragen kann, die Wettbewerbsfähigkeit von KMU durch Kostensenkungen und Innovationsanreize zu stärken.
Was fördert das BAFA außerdem im Rahmen der Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft – Zuschuss und Kredit?
- Einzelmaßnahmen für Querschnittstechnologien wie zum Beispiel Drucklufterzeuger (inkl. Steuerung) oder Projekte zur Wärmerückgewinnung aus einem wärmeführenden Abwasser- oder Prozesswasserstrom
- Prozesswärme aus erneuerbaren Energien wie zum Beispiel Solaranlagen oder Wärmepumpen
- Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, Sensorik und Energiemanagementsoftware wie zum Beispiel der Kauf und die Installation von Energiemanagementsoftware inklusive Schulung des Personals im Umgang mit der Software.
- Energie- und Ressourcenbezogene Optimierung von Anlagen und Prozessen zum Beispiel energieeffiziente Wärme- und Kälteerzeuger oder die Optimierung der Wärme- oder Kältespeicherung.
Quellen
- https://www.bafa.de/DE/Energie/Energieeffizienz/Energieeffizienz_und_Prozesswaerme/energieeffizienz_und_prozesswaerme_node.html
- https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2021/10/20211011-bundeswirtschaftsministerium-erweitert-effizienzforderung-fuer-die-wirtschaft.html
- https://www.bafa.de/SharedDocs/Downloads/DE/Energie/eew_merkblatt_2021.pdf?__blob=publicationFile&v=2
- https://www.bmu.de/faqs/ressourceneffizienz