Hopp oder Top

Liebe Leserinnen und Leser,

in den letzten Wochen erlebe ich bei meinen Besuchen in Unternehmen immer häufiger, dass mir mein Gegenüber sein Leid klagt:

„Ich habe die Nase ziemlich voll von den Energieberatern – es wird nur geredet und hinten kommt kein Euro dabei raus. Das Thema Energieeffizienz ist für mich eigentlich erledigt.“

Leider gibt es, wie für jedes andere Beratungsthema auch, kein Qualitätssiegel für die Energieberatung. Selbst die BAFA-Listung scheint ein ungeeignetes Instrument für das Auffinden kompetenter Energieberatung zu sein.

Das BAFA kann natürlich nicht mehr fordern, als Ausbildungs- und Erfahrungsnachweise. Die „schwarzen Schafe“ finden aber auch hier ihren Weg zur Anerkennung ihrer Zulassung. Mir ist z. B. eines bekannt, welches ein Elektrotechnikstudium vorweist, dann 25 Jahre in der Finanzbranche tätig war, eine Fortbildung zum Energiemanager gemacht hat und jetzt für Industriekunden Energieeinsparpotenziale in Form von Energieaudits dokumentiert. Zweifelsohne eine große Fleißarbeit, leider ohne Mehrwert für den Kunden.

Das andere Extrem ist dann der Fachexperte, der jahrzehntelang in einer Nische der Energieoptimierung nachweislich mit hoher Kompetenz tätig ist, ein BWL-Studium aufweisen kann, was jedoch für die BAFA-Listung nicht taugt.

Es scheint so, dass die Branche „Energieberatung“ in keinem guten Licht dasteht.

Was sind also die richtigen Auswahlkriterien? Was können Sie ermitteln, um den zugesagten Nutzen zu hinterfragen?

Eines der wesentlichen Auswahlkriterien kann die Frage nach der Umsetzungskompetenz der vorgeschlagenen Effizienzmaßnahmen sein:

Berater mit praktischer Umsetzungserfahrung gehen in die Verantwortung für den Erfolg (Nutzen/Mehrwert) ihrer Energieeinsparidee. Sie sagen auch mal „Nein“ zu einem Projekt, dass sich wirtschaftlich nicht darstellen lässt.

Berater mit ausschließlich theoretischem Hintergrund führen technische Projekte nicht zu Ende. Oftmals beenden sie ihre Arbeit nach den energetischen Messungen, ohne die Messergebnisse zu aussagekräftigen Analysen zu verarbeiten.

Konkrete Fragen können deshalb für Sie sein:

  • „Inwieweit setzen Sie die vorgeschlagenen Lösungen mit uns um?“
  • „Wie viele Projekte im Bereich Wärme, Beleuchtung etc. haben sie bereits umgesetzt?“
  • „Welche Kundenexpertisen/Referenzen weisen Ihre Erfahrungen nach?
  • „Inwieweit sind Ihre Handlungsempfehlungen herstellerneutral?“

Ein weiteres Kriterium, auf das Sie achten können, ist, welche Fragen der Berater stellt. Bringen diese Fragen Sie zum Nachdenken? Regen diese Fragen an, mal eine andere Richtung als sonst zu denken? Bringen diese Fragen unternehmerische Potenziale ans Licht? Hört Ihnen der Berater bei Ihrer Antwort bis zum Schluss (richtig) zu? Versucht er, Ihre Probleme im Kontext zu verstehen, bevor er Lösungsvorschläge unterbreitet?

Als Beratungsunternehmen, dass sich die Kooperation mit Ihnen auf die Fahnen schreibt, um Sie auf Ihrem Weg zu einem nachhaltigen und energieeffizienten Unternehmen zu begleiten, grenzen wir uns ab von Halbwissen, das Ressourcen und Energie frisst und Mitarbeiter demotiviert.

Stellen Sie uns Ihre Fragen! Erlauben Sie uns, Sie zu befragen! Wir stellen uns gern Ihrem kritischen Blick.

Ihr Thomas Schedl